Montag, Oktober 31, 2005

Und tschüss!

Die kleinen Helden fahren in Urlaub, jau. Mit dem Flieger in die Sonne. Für eine ganze Woche. Der kleinste Held hat letzte Woche schon mal ein bisschen Fliegen geübt, ein Auffrischtraining sozusagen, nachdem der Sommerurlaub ja nun schon ein Weilchen zurückliegt...



Lottchen hat längst alles geplant: Wir schlafen in einem Hotel. Da gibt es ein warmes Kinderschwimmbad. Und die Kinder dürfen da ihr Essen selber aussuchen. Ich ess den ganzen Tag nur Komm Fritt. Und Eis. Und ich zieh meine Sonne-Gitarre-Schuhe an. Aber ich geh nicht mit dem Kopf unter das Wasser.
Warten wirs ab!
Jedenfalls freuen wir uns alle drei wie verrückt auf 8 Tage Sonne, Meer und Nix-Tun.
Bis nächste Woche,
Steffi

Sonntag, Oktober 30, 2005

Herbst

Was für ein Wochenende! In den Nachrichten hörte ich vorhin, dass der heutige Sonntag einen Temperatur-Rekord gebrochen hat: 24 Grad (über Stunden!) an einem 30. Oktober, das hats seit dem Beginn der niederländischen Wetterdokumentation nicht gegeben! Wir habens jedenfalls genutzt, das Sahnewetter! Gestern im Park beim Blättersammeln.



Und heute zuerst beim Spaziergang durch die Dünen (ja, okay... gemeinsam mit allen anderen 16 Millionen Niederländern!) und später dann beim Kürbisschnitzen...






Schön wars!
Steffi

Donnerstag, Oktober 27, 2005

Shit II

Ich war nicht eindeutig, stimmts? Hab mich nicht klar genug ausgedrückt, was?
Die Drohung war: "Wenn ich innerhalb der nächsten 3 Monate noch mal Hundekot von meinem Kind entfernen muss, dann laufe ich Amok." Das habe ich gesagt.
Nur von meinem Kind war die Rede, ich weiß, und nicht von mir oder meinem Mann...
Ja, dann war das wohl der Fehler.
Zum tatsächlichen Vorfall nur soviel: Gestern. Sneakers mit stark profilierter Sohle, Größe 46. Und schon bis in die Tiefen des häuslichen Wohnbereiches vorgedrungen. So eine 46er Schuhsohle ist groß, sehr groß. Und es passt richtig was drunter...
Aber dem Himmel sei Dank: Es klebte auch Laub drunter, und das hat das Schlimmste verhindert.
Dennoch: Schön ist anders.
Ich präzisiere also an dieser Stelle: : "Wenn ich innerhalb der nächsten 3 Monate noch mal Hundekot von meinem Kind, meinem Mann oder mir selbst entfernen muss, dann laufe ich Amok."
Muss noch drüber nachdenken, wie Amok genau aussehen wird... grausam jedenfalls, soviel ist sicher.
Steffi

Montag, Oktober 24, 2005

Unterfordert

Auch wenn sie sich versteckt hält... tief unten in mir ist sie immernoch, selbst nach Jahren der beruflichen Abstinenz. Wer? Na, die Pädagogin.
Und so versorge ich meine Tochter natüüürlich nicht einfach mit irgendwelchem, sondern mit pädagogisch wertvollem Spielzeug ;-). Puzzles zum Beispiel.
Puzzeln ist kurzweilig und macht schlau, schult die ein oder andere Fertigkeit und, auch nicht ganz unwichtig, beschäftigt so ein Kind ein kleines Weilchen lang.
Tja, aber zunächst war da das völlige Desinteresse. Puzzles? Ach, nö, will ich nicht, find ich langweilig!
Aber schließlich, irgendwann im August brach es plötzlich aus Lotte heraus. Puzzeln wollte sie, und zwar sofort. Und dann kam die Puzzlesucht. Wochenlang, tagelang, stundenlang...



Und eigentlich hat sich seitdem nicht viel geändert. Ja, okay, sagen wir, sie hat sie im Griff, ihre Sucht. Puzzelt nicht mehr stundenlang und mehrmals täglich, sondern mäßig und regelmäßig... aber noch immer mit Hingabe.
Allerdings seit heute neu: Unterforderung.



Wir kommen nicht mehr nach mit dem Beschaffen von Nachschub, und weil das Kind schon alle ihre Puzzles im Schlaf bewältigt, auch die ab 6 übrigens, hat sie sich jetzt einfach eine neue Taktik zugelegt. Puzzeln auf links, Rückseitenpuzzles gewissermaßen. Wer braucht beim Puzzeln schon ein Bild...? Lotte nicht, jedenfalls!
Steffi

Samstag, Oktober 22, 2005

8+9+10=3 Monate DTC

22.10.2005, unser dritter Wartemonat ist zu Ende.
Noch sind wir alle recht gelassen, noch hat der verstärkte Nestbautrieb nicht eingesetzt und die "waaahh, wir müssen noch so viel erledigen, bevor..."-Panik nicht zugeschlagen.
Kommt aber noch, ich weiß das aus Erfahrung ;-)
Und Panik hin, Gelassenheit her, weil 3 Monate DTC doch ziemlich prima sind habe ich meinem Gatten dann zu dieser Gelegenheit einfach mal ein schönes Geschenk gemacht, das ich der Welt nicht vorenthalten will.
Half-the-Sky, eine amerikanische Organisation, die sich für Kinder in Chinesischen Kinderheimen stark macht, hat zusammen mit den Schriftstellerinnen Amy Tan und Karin Evans und dem Photographen Richard Bowen einen wunderbaren Bildband mit Portrait-Photos aus diesen Heimen herausgebracht. Großartige Photos, die mich wirklich berühren.



Falls noch irgendwer auf der Suche nach einem besonderen Weihnachtsgeschenk ist...? Das Buch ist nicht ganz billig, aber der Erlös geht zu 100% an Half-the-Sky, man tut also ganz nebenbei auch noch was Gutes! Interesse? Hier gibts die Bestellinfos und hier drunter noch eine kleine Photo-Kostprobe:



Klasse, oder?
Schönes Wochenende, allemaal!
Steffi

Sonntag, Oktober 09, 2005

Sonntagsglück

Irgendwie war die Zeit schneller unterwegs als wir, heute morgen. Plötzlich wars halb 12, und wir hatten noch nicht einmal gefrühstückt.
Ja aber... um halb 12 kommt die Maus... was tun?
Okay. AUSNAHMSWEISE vor dem Fernseher frühstücken.
Ich fasse kurz zusammen:
Brotring (türkisches Weißbrot, gibts nur am Wochenende) mit Pasta (Nutella gibts nur sonntags) essen, "Onijntjemilch" (warme Milch aus der geliebten Nijntje=Konijntje=Onijntje=Kaninchen-Tasse) trinken, Schlumsihose (geht nur an Tagen ohne Hektik) tragen UND Maus-kucken... WOW!










Und so sprach mein Kind ganz weise "Ach Mama, DAS ist einfach Glück!"
Recht hat sie, die Lotte.
Steffi

Samstag, Oktober 08, 2005

Week van het brood

Den wesentlichen Teil meines Lebens habe ich in Deutschland, in einer Region nicht weit von der niederländischen Grenze verbracht. Holland war irgendwie immer schon präsent. Dorthin fuhr man übers Wochenende, zum Kurzurlaub, wenn bei uns Feiertag war, wenn man mal Lust auf Ausland hatte, einfach so... Holland war irgendwie anders... cooler.
Was niemals irgendwer von uns cool fand, war holländisches Brot. Eine unsäglich schlappe Angelegenheit von schwammartiger Konsistenz. Es geht das Gerücht, man könne ein ganzes niederländisches Vollkornbrot ohne Mühe in einer Kleinbildfilmkapsel unterbringen.
Mein Eindruck war immer, dass Brot als solches den Niederländern einfach nicht wichtig ist, mehr als Träger für Pindakaas, Käse, Hagelslag denn als eigenes Nahrungsmittel gesehen wird.
Seit ich hier lebe, weiß ich dass diese Einschätzung falsch war.
Kurz nach meinem Umzug in die Niederlande hörte ich im Radio zufällig einen Werbespot für niederländisches Brot, Teil einer großen, jährlich Anfang Oktober gefeierten Kampagne, der "week van het brood" (Woche des Brotes). Ich verstand bald, dass die Niederländer ihr Brot genau richtig und total klasse finden, exakt so pappig wie es ist soll es auch sein. Irritiert nahm ich zur Kenntnis: Es liegt gar nicht daran, dass die Bäcker nichts anderes hinkriegen, und egal ist es auch nicht. Zwar gibt es in diesem Land keine Backkultur (Niemand außer freaks und Ausländern backt freiwillig irgendwas. Backzutaten sind teuer und in ernstzunehmender Auswahl nur im Feinkostladen erhältlich. Wer doch was backt wird bestaunt und gilt als Küchenheld...) aber mit ihrem Brot sind sie im Reinen.
Nun lebe ich seit Jahren hier, bin glücklich und zufrieden, integriert und assimiliert, aber diese Schwammzeug macht mir nach wie vor Probleme... nein, sagen wir... es kommt mir nicht ins Haus... oder noch besser: SOWAS ESSE ICH NICHT!
(Laut einer aktuellen Untersuchung zur "Verandering van de nationale identiteit van Duitse immigranten in Nederland", Mira Peeters-Bijlsma, Promotion 12.Oktober 2005 an der Uni Nijmegen, bin ich mit diesem Problem übrigens nicht allein: Auf die Frage "Was vermissen Sie in den NL am meisten" stellten 87% der befragten deutschen Immigranten die Antwort "Brot und Backwaren" auf Platz 1 ihrer persönlichen Liste.)
Aber zurück zum Titel und dem happy end der Geschichte.
Meine persönliche week van het brood hat begonnen, und sie wird andauern... Meine Langmut wurde belohnt. Meine Lebensqualität stieg innerhalb der letzten Tage um mindestens 42%.
Ich habe Sauerteigbrot gegessen. Frisch, nicht importiert und tiefgefroren. Es gab Roggenbrot ohne Schwammeffekt, knusprige Brötchen, Hefegebäck mit Mohnfüllung und ganz ohne Geschmacksverstärker.
Morgen zum Frühstück werde ich ein Milchbrötchen... oder eine Scheibe Vollkornbrot... ach, und wenn es alle ist, dann kaufe ich einfach Neues! Denn in unserer Nachbarschaft hat ein polnischer Bäcker aufgemacht, und der Mann kann backen. Ich kann wieder Brot kaufen, einfach so! Es ist legal, es ist bezahlbar, ich kann mit dem Fahrrad hinfahren... Hosiannah!
Steffi

Absurdes Theater III

Neues vom Igel!
Heute Morgen in der Küche, Charlotte zu Ralf, ihre ersten Worte nach dem Aufstehen: "So, Papa, jetzt ist mein Igel trocken. Du kannst da jetzt ruhig was hinlegen!"
Tja, ihr dachtet, der Igel sei eine Eintagsfliege? Heute schon längst wieder aus Lottes Kopf verschwunden?
Wir auch.
Aber... war wohl nix!
Steffi

Freitag, Oktober 07, 2005

Absurdes Theater II

Heute morgen in unserer Küche.
Ich betrete den Raum, finde meinen Mann stehend, kaffeetrinkend, schweigend, zeitunglesend vor. Daneben mein Kind, ebenfalls schweigend (!!!), hochkonzentriert und vertieft in eine rätselhafte Tätigkeit. In ihrer rechten Hand ein winziger Borstenpinsel, sie starrt auf die Arbeitsplatte... offenbar malt sie. Farbe ist nicht im Spiel. Irgendwann, zack, Schalter im Kopf umgelegt, steigt sie von ihrem Hocker und verlangt nach Frühstück. Während sie dann ihr Frühstücksbrot verzehrt, berichtet sie von dem Bild, das sie soeben gemalt hat. Auf der Küchentheke: Ein Igel mit Igelkind, siehst du doch, Mama!



Den ganzen Tag lang wird die Arbeitsplatte bewacht. Tu das mal da weg, Maamaa, nicht auf den Igel legen...
Morgen werde ich Lotte fragen, wie der Igel heißt. Und ob sie sonst irgendwas über den Igel sagen kann... Wer weiß, vielleicht gehört er Kiki oder Koko...? Oder vielleicht Úkia?
Steffi

Donnerstag, Oktober 06, 2005

Shit

Okay. Ich habe 2 Katzen, bin dann wohl irgendwie... ein Katzenmensch. Dennoch finde ich Hunde prima. Im Prinzip jedenfalls... und wenns draußen nicht gerade regnet...
Was ich aber NICHT prima finde, sind Hundehalter(innen), die den Mist, den ihre Lieblinge in unserer gemeinsamen Welt abwerfen nicht entfernen. Welche Annahme liegt solchem Verhalten zugrunde? Macht nix? Merkt schon keiner? Ist ja nur ein bisschen Hundek...e?
Ein kurzer Abriss der Ereignisse der letzten 7 Tage.
Freitag. Einkaufen mit Lotte und Puppenwagen. Hundekotszenario second-worst case. 2 Puppenwagenräder, profilfrei, 1 Kinderschuh, Profilsohle.
Montag. Vor unserer Garage mit Lotte. Hundekotszenario leichter Fall. 1 Kinderschuh, Profilsohle.
Donnerstag, mittags. Gehweg vor unserem Haus, mit Lotte auf dem Weg zur Nachbarin. Hundekotszenario worst case. 2 Laufradräder, grob profiliert, 1 Kinderschuh, Profilsohle, 1 Kinderhosenbein.
Donnerstag, abends. Vor unserer Garage, fremder Mann, kleiner Hund, ich. Während ich unseren Kofferraum ausräume beobachte ich, wie der Mann seinen Hund dazu ermutigt, genau dort, seine Notdurft zu verrichten.
Ich spreche den Mann an "Sie lassen ihn jetzt aber nicht hier...?"
"Ja, wissen Sie, er muss erst noch lernen, richtig sauber zu werden... ist ja noch klein..."
Ich bin fassungslos.
Hey, folks... Lest es zur Not von meinen Lippen ab: Eure Hunde sind okay, ihre Fäkalien nicht. Lasst eure Hunde in euer Wohnzimmer, in euer Bett, vor eure Haustür oder wohin auch immer sch...n, aber NIE mehr in meinen Individualbereich. Für "Unfälle" -klar, kann passieren- gibts Plastiktüten und Pappschaufeln.
Aber ich schwöre, wenn ich innerhalb der nächsten 3 Monate nochmal irgendwelchen Hundekot von meinem Kind entfernen muss, laufe ich Amok.
Steffi

Montag, Oktober 03, 2005

Strike!

Es ist gelungen!
Lotte muss nun doch nicht in Sandalen durch den Schnee. Dank 1. meiner Hartnäckigkeit und 2. der Tatsache, dass in meinem Kopf mindestens 33 Schuhgeschäft-Stadtpläne europäischer Großstädte abgespeichert sind, konnten wir schlussendlich den gewünschten Erfolg verbuchen. Schuhe shoppen in Rotterdam, immer wieder nett.
Et voilà:




Für die Naseweise unter uns: Keine Sorge. Den zweiten Schuh haben wir auch gekauft.
Steffi